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Impressionen Lindewerra

Begleiten Sie mich auf einem Rundgang, der allein schon durch den kleinen Ort nicht allzu gross sein wird.

Die seit 1996 bereits eingebunden Bilder im grösseren Format musste ich leider alle aus dem Angebot herausnehmen.
Den Hauptgrund haben Sie vielleicht bereits auf der Einstiegsseite zu Lindewerra gelesen?

Eingang Vor dem Ort
Links der Bruecke Rechts der Bruecke Links der Bruecke
Rechts der Bruecke Nebenstrasse Kirchturm
Maskenpfahl Modern Teil-9
Teil-10 Dorfstrasse Bushaltestelle
Dorfstrasse Unter dem Baum Ortsausgang
Weg Dorfstrasse-1 Dorfstrasse-2
Ortsende Info-Text im
Schaukasten
an der Brücke
Schild

Info-Text im Schaukasten: © Gemeinde Lindewerra
Dieser Text steht auch als PDF Neue Brücke zur Verfügung

Die Brücke von Lindewerra - steinernes Zeugnis deutscher Geschichte!

Diese Werrabrücke präsentiert sich heute als gelungene Verbindung von alt und neu. Man kann sich daran erfreuen, wie harmonisch sie sich der Landschaft anpasst und wie gut der Übergang von der historischen Bogenbrücke zur modernen Stahlkonstruktion gelungen ist.

Die Brücke zeugt von einer aussergewöhnlichen Geschichte an einer Stelle, wo die grosse Weltpolitik ihre verbindende Funktion 44 Jahre nicht mehr wollte.

Die Gemarkung Lindewerra umfasste auch die Ländereien der Westseite des Flusses innerhalb des Werra-Hufeisens. Die Überquerung der Werra durch die vorhandene Furt wurde immer wieder durch Hochwasser vereitelt. Nach jahrzehntelangem Bemühen um einen Brückenbau konnte dieser nach Bereitstellung der Mittel der preussischen Regierung und eigener Mittel in den Jahren 1900/1901 verwirklicht werden. Die Gesamtkosten betrugen 69.471,49 Millionen Reichsmark.

In der Folgezeit profitierten die Bauern, Stockmacher und Touristen in hohem Masse von dem neuen Verkehrsweg. Auch von den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges blieb man weitgehend verschont, bis die deutsche Wehrmacht auf ihrem Rückzug in einem bereits aussichtslosen Kampf Lindewerra erreichte. Der Befehl zum Durchhalten und Abschneiden der Verkehrswege für den damaligen Feind führte zur Sprengung der Brücke. So wurde die Brücke am 8. April 1945 ein weiteres, wenn auch steinernes, Opfer dieses sinnlosen Krieges.

Der schon geplante Wiederaufbau nach dem Krieg wurde unmöglich, als im Juli 1945 die amerikanische Besatzungsmacht durch die sowjetische abgelöste wurde.

Die beiden Brückenköpfe wurden zunehmend ein Symbol der deutschen Teilung. Kaum irgendwo sonst kam man an der östlichen Grenze der Bundesrepublik Deutschland näher an ein bewohntes Dorf in der DDR heran. Vielen Westdeutschen wurde am hessischen Brückenkopf die Realität der deutschen Teilung bewusster als dies Geschichtsbücher und Zeitungsberichte zu leisten vermochten. Der Anblick des Dorfes hinter Streckmetall und Stacheldraht wirkte mitunter gespenstisch und die Wachanlagen beängstigend.

Nachdem sich am 9. November 1989 die Grenze öffnete und das Sperrgebiet aufgehoben wurde, war die Freude der Menschen auf beiden Seiten überwältigend. Lindewerra war somit nach Jahrzehnten der Isolation nun endlich wieder für jedermann zugänglich. So schien der Wiederaufbau der Werrabrücke eine logische Konsequenz der Wiedervereinigung und damit nur eine Frage der Zeit zu sein.

Nach und nach wurden die unseligen Zeugnisse der einst tödlichen Grenze abgebaut. Trotz einiger Jahre ständigen Erinnerns an die Beseitigung der offensichtlichen Kriegsschäden verzögerte sich die Wiedererrichtung der Brücke. Viele damit unzufriedene Bürger Lindewerras fanden sich im November 1995 zu einer Bürgerinitiative zusammen und setzten sich mit gezielten Aktionen für eine befahrbare Brücke ein. Im Jahre 1996 einigten sich die beteiligten Länder und Kommunen über die Finanzierung und sagten den Bau der Brücke unter Einbeziehung der historischen Sandsteinbogen zu.

Der Brückenbau begann am 7. September 1998. Im Rahmen der 700-Jahrfeier wurde am 17. Juli 1999 die Brücke für den Verkehr freigegeben. Die Baukosten betrugen 2,4 Millionen Mark, womit der historische Brückenbau restauriert und ein neuer Stahlverbundüberbau geschaffen wurde.

Hier steht heute eine Brücke, die zwei Bundesländer miteinander verbindet. 44 Jahre der strikten Trennung haben zu sehr unterschiedlichen persönlichen Erfahrungen der Menschen auf beiden Seiten geführt. Es bleibt zu hoffen, dass diese Brücke die Menschen auch in ihren Herzen miteinander verbindet und so eine erneute Teilung für immer verhindert.

Diese Tafel wurde finanziert aus Senden der Einwohner von Lindewerra.

(Text von der Tafel abgeschrieben) - hs -

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Letzte Änderung: 19/08/2009 - 14:09 Uhr